Sparquote wird deutlich sinken

Experten erwarten auf lange Sicht einen Rückgang der privaten Sparquote in Deutschland

Die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland wird mittel- bis langfristig zurückgehen. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seiner aktuellen Studie zum Weltspartag 2014 (30. Oktober 2014). „Die demografische Entwicklung bewirkt einen Rückgang der Sparquote in Deutschland. Ich rechne damit, dass die Quote bis zum Jahr 2025 auf unter sieben Prozent fallen wird“, analysiert BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Ursache dieser Entwicklung ist, dass in den kommenden zehn Jahren in Deutschland immer mehr Vertreter der geburtenstarken Jahrgänge ein Alter erreichen werden, in dem in der Regel weniger gespart wird. Bedeutet: Es wird mehr konsumiert.

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Eine sinkende Sparquote bedeutet: weniger Geld im Sparschwein, mehr für den Konsum. Foto: fotolia

Sparquote derzeit um neun Prozent

„Angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels sollten besonders die geburtenstarken Jahrgänge trotz des derzeitigen Niedrigzinsumfeldes die Chance nutzen, für das Alter finanziell vorzusorgen“, rät Martin, „um nach der Erwerbsfähigkeit einen angemessenen Lebensstandard halten zu können. Schließlich durchlaufen die sogenannten Babyboomer jetzt ihre einkommensstärkste Lebensphase.“

In diesem und im kommenden Jahr dürfte die Sparquote in Deutschland nahe der Neun-Prozent-Marke bleiben. Sie sank bereits von 10,5 in 2008 auf 9,1 Prozent in 2013. Aktuell liegt die Sparquote der Bundesbürger bei 9,2 Prozent. Diese Zahlen sind insgesamt niedriger als noch im Frühsommer dieses Jahres ausgewiesen, die Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung hat zu einer Niveauverschiebung um rund einen Prozentpunkt geführt.

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Die Sparquote der Deutschen wird in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich eine deutliche Abwärtsbewegung vollziehen. Grafik: BVR

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Sparquote: Was ist das?

Sie bezeichnet den Anteil der Ersparnisse am verfügbaren Einkommen. Nehmen wir an, die Sparquote beträgt zehn Prozent. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das dann: Die Arbeitnehmer in Deutschland legen nur noch jeden zehnten Euro, den sie netto bekommen, auf die hohe Kante.

Sparquote sinkt, Vermögen steigt

Unterdessen ist das finanzielle Vermögen der Bundesbürger im vergangenen Jahr auf 5.153 Milliarden Euro gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Anstieg um 4,0 Prozent beziehungsweise um 200 Milliarden Euro. Der Anstieg des Geldvermögens ist zu etwa drei Vierteln auf die Neuanlage von Finanzmitteln und zu etwa einem Viertel auf Kursgewinne zurückzuführen. Im Schnitt verfügten die privaten Haushalte Ende 2013 über ein Geldvermögen von rund 126.000 Euro. Zusätzlich zum Geldvermögen verfügten die Bundesbürger über ein Sachvermögen in Höhe von 7.545 Milliarden Euro. Den überwiegenden Teil des Sachvermögens bilden Wohnimmobilien.

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