Nichtsparer legen zu

Laut einer aktuellen Umfrage wird der Anteil der Nichtsparer in Deutschland größer

Deutschland ist nach wie vor ein Volk der Sparer. Allerdings ist der Anteil der Nichtsparer deutlich gestiegen. Er liegt mittlerweile bei 29 Prozent. Dies hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken herausgefunden.

Nichtsparer Volksbank Lübbecker Land 2018

Die Grafik zeigt: der Anteil der Nichtsparer ist gestiegen. Grafiken: BVR

Dem BVR zufolge spart die Mehrheit der Deutschen trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase. Ihr Anteil ist in den vergangenen Jahren allerdings deutlich gesunken, Nichtsparer gewinnen an Gewicht. „Sparen ist von elementarer Bedeutung für jeden Einzelnen. Insbesondere in Zeiten des demografischen Wandels spielt das bewusste Sparen eine wichtige Rolle bei der Schließung der drohenden Rentenlücke.“ Das sagt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.

Nach den aktuellen Zahlen der BVR-Umfrage zum Sparverhalten legen 71 Prozent der Bundesbürger einen monatlichen Geldbetrag zur Seite. Im Jahr 2016 hatte der Anteil noch bei 80 Prozent gelegen. Der Anteil der Nichtsparer ist insbesondere bei Geringverdienern stark ausgeprägt. „Grund für den rückläufigen Anteil an Sparern dürfte in erster Linie die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank sein. Durch sie ist das allgemeine Zinsniveau noch einmal deutlich gefallen. Dieser Trend macht sich auch in der seit 2016 stagnierenden Zahl von Riester-Verträgen bemerkbar“, so Martin.

Sparer erhöhten Sparbeträge

Nichtsparer Volksbank Lübbecker Land 2018Gleichwohl erhöhten die Sparer ihre Sparbeträge sichtbar. Damit glichen sie den negativen Effekt der Nichtsparer mehr als aus. Hierbei dürften vor allem die Bezieher höherer Einkommen eine tragende Rolle gespielt haben. Vor diesem Hintergrund stieg auch die Sparquote im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 um 0,5 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent. Die Sparquote beschreibt im Übrigen das Verhältnis von Erspartem zum verfügbaren monatlichen Einkommen.

Wertpapiere gefragt

Sparer interessierten sich zuletzt sehr für Wertpapiere. Diese verzeichneten in 2017 und 2018 das höchste Nachfrageplus. Das aktuelle Niedringzinsniveau hat die Nachfrage nach Anlagen mit mehr Risiko und Rendite getrieben. Insbesondere Bundesbürger mit überdurchschnittlichen Einkommen dürften ihr Augenmerk verstärkt auf Wertpapiere gerichtet haben. Von Ende 2016 bis zum ersten Quartal 2018 stieg das Sparen in Wertpapiere um mehr als 27 Milliarden auf 63,9 Milliarden Euro. Besonders beliebt waren Investmentzertifikate und Aktien.

Absolut betrachtet erhielten Bankeinlagen weiterhin den größten Zuspruch in Höhe von 105,6 Milliarden Euro. Das Versicherungssparen stieg im vergangenen Jahr um 70,6 Milliarden Euro. Getragen wurde der Anstieg der Geldvermögensbildung von der höheren Sparsumme und der erhöhten Kreditaufnahme der Bundesbürger.

Gesamtvermögen der Bundesbürger bei rund 15,1 Billionen Euro

Das Gesamtvermögen der Bundesbürger lag zum Ende des vergangenen Jahres nach Einschätzung des BVR bei 15.119 Milliarden Euro. Größte Posten des Gesamtvermögens sind neben dem Geld- das Gebrauchs- und das Immobilienvermögen sowie das Vermögen in Grund und Boden. Das Finanzvermögen machte Ende des abgelaufenen Jahres mit 6.046 Milliarden Euro rund 40 Prozent des gesamten Brutto-Vermögens der privaten Haushalte aus. Übertroffen wurde der Anteil des Finanzvermögens nur vom Immobilienvermögen inklusive Landbesitz.

Hier geht es zu der aktuellen Studie (PDF):

Und hier erklären wir, wie die Volksbank Lübbecker Land mit der Niedrigzinsphase umgeht: