Wirtschaftswissen? Leider (zu) wenig!

Viele junge Leute würden von ihrer Schule gerne mehr Wirtschaftswissen vermittelt bekommen

„Wirtschaftswissen? Mangelhaft!“ So lässt sich das Ergebnis einer aktuellen und repräsentativen Umfrage überspitzt auf den Punkt bringen. Denn viele junge Leute meinen, sie sind nicht fit in Wirtschaftsfragen. In der Pflicht sehen sie dabei vor allem die Schulen.

Eine deutliche Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland ist unzufrieden mit der schulischen Bildung zu wirtschaftlichen Themen. Das geht aus einer aktuellen Jugendstudie der GfK Marktforschung hervor. Demnach sagen 71 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland: Wir haben in der Schule „nicht viel“ bis „so gut wie gar nichts“ über Wirtschaft gelernt. Beziehungsweise wir lernen aktuell nicht genug dazu. Es hapert also offenbar an Wirtschaftswissen. Laut Jugendstudie wünschen sich 84 Prozent der jungen Leute in der Schule mehr Informationen über wirtschaftliche Zusammenhänge. Zwei Drittel fordern sogar die Einführung eines eigenen Unterrichtsfachs.

Wirtschaftswissen leicht verbessert

Das Wirtschaftswissen wie auch das Finanzwissen der Jugend haben sich seit 2015 zwar leicht verbessert. Dennoch zeigt die repräsentative Umfrage weiterhin große Lücken auf. So wissen 82 Prozent der Befragten nicht, wie hoch zurzeit ungefähr die Inflationsrate in Deutschland ist. 53 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen können nicht erklären, was „Rendite“ bedeutet. 67 Prozent geben an, keine Ahnung davon zu haben, was an der Börse passiert.

Wirtschaftswissen Volksbank Lübbecker Land 2018

Foto: Michaela Rofeld – fotolia

Junge Leute durchaus sparaffin

Die allermeisten jungen Leute (90 Prozent) sehen Datenschutz als wichtig oder sehr wichtig an. Mit ihrem Geld kommen Jugendliche und junge Erwachsene nach der Studie gut aus. Bei 42 Prozent bleibt nach eigenen Angaben regelmäßig etwas übrig. Fast die Hälfte (48 Prozent) der jungen Leute spart regelmäßig. Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag liegt bei den 14- bis 17-Jährigen bei 83 Euro, bei den 18- bis 24-Jährigen über 200 Euro. Überschuldung ist bei den Befragten im Alter von 14 bis 24 Jahren kein häufiges Problem.

Banken durchaus gut angesehen

Lediglich acht Prozent der Befragten sagen, dass sie überhaupt Schulden haben. Dabei haben sich die meisten bei ihren Eltern, Verwandten oder bei Freunden geringere Geldbeträge geliehen. Zwei Drittel der jungen Generation haben eine positive Einstellung gegenüber Banken. Es bestehen aber auch hohe Erwartungen an sie. Auf sichere Geld- und Sparanlagen und ein günstiges Konto legt die Mehrheit besonderen Wert; zwei Dritteln ist sicheres Online-Banking „sehr wichtig“.

Die repräsentative Studie zum Wirtschaftsverständnis, zur Finanzkultur und zur Digitalisierung hat die GfK Marktforschung im Auftrag des Bankenverbandes durchgeführt. Im Mai/Juni 2018 wurden dafür 650 deutschsprachige 14- bis 24-Jährige telefonisch befragt.
Ob sich etwas ändert am Wirtschaftswissen der jungen Generation?

(Text Genossenschaftliche Allgemeine)

Erwiesen: viele junge Leute sparen: