Hausbau: Kosten sparen – geht das?

Weniger Fläche, mehr fürs Klima: Das senkt die Kosten beim Hausbau

Steigende Immobilienpreise lassen Hausbauer in spe zögern. Wer sich den Wohntraum erfüllen will, muss dafür tief in die Tasche greifen – oder den Hausbau eine Nummer kleiner betreiben. Suffizientes Bauen heißt darum ein Ansatz, der das Eigenheim auf das Wesentliche reduziert. 

Das schont das Bankkonto und auch das Klima. Der wirksamste Hebel ist dabei die Wohnfläche.

Aber: Man baut nur einmal! Nach diesem Motto wollen sich viele Bauherren hierzu alle Wohnträume auf einen Schlag erfüllen: Und zwar vom Partykeller bis zur Wellness-Sauna. Die Wohnfläche pro Kopf steigt in Deutschland übrigens seit Jahren, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat. Sie liegt mittlerweile im Durchschnitt bei 47 Quadratmetern, gleichzeitig steigen die Quadratmeterpreise weiter.

„Suffizienz bedeutet: Bewusst wählen, was man wirklich benötigt, ohne das als Verzicht zu empfinden“, erklärt Baufachmann Sven Haustein von der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Dass glückliches Wohnen auf kleinem Raum möglich ist, zeigt der Trend zum Tiny House. Denn dort gibt es alles Notwendige zum Leben auf rund 20 Quadratmetern. Wem das zu minimalistisch ist, der kann außerdem beim Hausbau eines Einfamilienhauses den Suffizienz-Gedanken umsetzen.

Beim Hausbau über 1.500 Euro pro Quadratmeter sparen

Volksbank Lübbecker Land 2021 Hausbau

Durch gute Planung und bewussstes Weglassen an der einen oder anderen Stelle lässt sich beim Hausbau viel Geld sparen.

„Bewusstes Bauen beginnt bei der Wahl des Grundstücks. Das heißt Nachverdichtung statt Neubau auf der grünen Wiese, Doppelhaus statt freistehend, das alles schont Ressourcen“, so Haustein. Auch eine kompakte oder einfache Bauweise, zum Beispiel ohne zusätzliche Balkone und Erker, spart Raum und Geld beim Hausbau.

Keller, Doppelgarage, Gästezimmer begehbarer Kleiderschrank und Wellness-Sauna: Muss das im Grunde genommen alles sein? Als Lagerplatz kommt hingegen der Abstellraum in Frage, für das Auto der Carport und für Gäste die ausziehbare Couch im Wohnzimmer. Diese Alternativen sind günstiger und brauchen darüber hinaus weniger Raum beim Hausbau. „Jeder eingesparte Quadratmeter entlastet das Baubudget um 1.500 bis 5.500 Euro, je nach Bauqualität“, sagt der Schwäbisch Hall-Architekt.

Fürs Klima gilt: Weniger ist beim Hausbau mehr

Braucht es ferner die zehn Quadratmeter mehr im Wohnzimmer, um dort alle zehn Jahre etwas größer einen runden Geburtstag zu feiern? Unter dem Strich ist es für die meisten Bauherren über Jahrzehnte günstiger, bei großen Feiern ins Restaurant einzuladen, statt das Eigenheim größer zu planen. Besser für die Umwelt ist es ohnehin: „Der ökologische Fußabdruck hängt stark von der Wohnfläche ab“, so Haustein. „Je kleiner der Wohnraum, desto weniger muss gebaut, ausgestattet und beheizt werden. Das spart Ressourcen.“

Statt den Hausbau auf Verdacht groß zu betreiben, können Bauherren spätere Anbauten mit Hilfe ihres Architekten vorausplanen. Oder sie errichten ein größeres Gebäude vielmehr so, dass es später in kleinere Wohneinheiten getrennt werden kann. „Ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welche Bedürfnisse man tatsächlich hat, wirkt sich auf die Kosten äußerst positiv aus“, weiß Haustein. „Gleich­zeitig lernt man dadurch, die eigenen vier Wände mehr wertzuschätzen.“

Bewusst bauen – fünf Hebel

Suffizient bauen – weniger ist mehr

Außerdem: alles zum Thema „CO2-neutral bauen“

Übrigens: Wir suchen aktuell noch Azubis!