Extremwetter trotzen

Schutz vor Extremwetter, schützen Sie Ihr Eigenheim vor Hitze, Starkregen und Sturm

Sturmtiefs im Winter, Hitzeperioden im Sommer und Starkregen über das ganze Jahr verteilt – Extremwetter kommt inzwischen immer häufiger vor. Wie Sie sich gegen Hitze, Überschwemmungen und Sturm schützen können und was es dabei zu beachten gilt, zeigt Schwäbisch Hall-Architekt Sven Haustein.

Auch in Deutschland ist Extremwetter ein Thema, das immer größer wird. Denn Forscher gehen davon aus, dass sich allein die Hitzetage in unseren Breiten bis 2050 mehr als verdoppeln werden – bis 2100 sogar verzehnfachen. Darauf müssen auch Immobilienbesitzer vorbereitet sein.

Extremwetter trotzen: Hitzeschutz mit Holz, Dämmung und der Vegetation

Wer dafür sorgen will, dass die Temperaturen im Innern des Zuhauses im Sommer weiterhin angenehm bleiben, muss den Hitzeschutz von Anfang an mitdenken. Bereits die Lage ist ausschlaggebend, schließlich kann es in der Stadt bis zu zehn Grad heißer werden als im Umland. Denn dicht besiedelte und versiegelte städtische Gebiete speichern Hitze in der warmen Jahreszeit.

Aber auch wenn der Bauplatz im offenen Gelände liegt, kann er sich durch die unverschattete Sonneneinstrahlung aufheizen. Abhilfe kann hier das richtige Baumaterial schaffen: Beton und schweres Mauerwerk können Wärme speichern und dadurch die Raumaufheizung im Sommer verzögern. Voraussetzung dafür ist eine gut gedämmte Hülle, die im Sommer und im Winter den Temperaturausgleich zwischen draußen und drinnen verringert. Für beides sind damit schwerere Dämmstoffe wie zum Beispiel Holzfasern oder Steinwolle von Vorteil.

Fenster und Verglasungen im Blick behalten

Volksbank Lübbecker Land Extremwetter 2023

Dachbegrünungen sind nicht nur nachhaltig, sondern schützen auch das Eigenheim vor Hitze. Foto: Difu

„All das kann aber nur seine volle Wirkung entfalten, wenn der Eigentümer bei Fenstern und Verglasungen auf einen guten außenliegenden Sonnenschutz achtet“, gibt Sven Haustein den wichtigsten Rat. Zusätzlichen Schutz gegen Extremwetter bietet ein heller Anstrich: Die Farbe reflektiert das Sonnenlicht, die Fassade nimmt somit weniger Wärme auf. Einen ähnlichen Effekt haben Solarkollektoren oder Pflanzen an den Außenwänden oder auf dem Dach. Die Begrünung spendet Schatten, trägt durch Verdunstung zur Kühlung der Innenräume bei und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Das beeinflusst dann das Mikroklima rund ums Gebäude positiv.

Extremwetter trotzen: Schutz vor Starkregen für trockene vier Wände

Wer neu baut, bekommt von Fachplanern wie Geologen, Ingenieuren und Behörden zumeist wichtige Hinweise dafür, wie auf dem Bauplatz mit Bodenfeuchte, versickerndem Wasser oder gar Hochwasser umzugehen ist. „Grundsätzlich sollte man sich aber bei jedem Haus, selbst wenn es schon steht, Gedanken darüber machen, wie zum Beispiel Starkregen es nicht ins Haus schafft“, meint Sven Haustein.

Eine erhöhte Terrasse hilft, das Wasser um das Haus herumzuleiten. Aber auch ein Kellerlichtschacht sollte einen Ablauf haben und wenigstens ein paar Zentimeter zum Garten erhaben sein. Kellerfenster gibt es in hochwasserdicht, nach außen öffnend. Wer Rückstauklappen, Hebeanlagen oder Drainagerohre eingebaut hat, sollte die regelmäßigen Wartungsvorgaben ernst nehmen.

Extremwetter trotzen: Mit Befestigungssystemen und Wartung gegen Sturm und Orkan

Antennen, Satellitenschüsseln oder Solaranlagen sind Sturm und Gewitter oftmals schutzlos ausgeliefert. Deshalb sollten Hausbesitzer regelmäßig von Fachleuten Kontroll- und Wartungsarbeiten am Dach und an der Gebäudehülle durchführen lassen.

Für das Dach gilt: Die Dachdeckung mit Sturmhaken und ausreichender Vernagelung absichern und den Dachstuhl durch zusätzliche Befestigungen vor dem Abheben bei starken Orkanböen schützen. Auch hier empfiehlt sich eine regelmäßige Prüfung, ob einzelne Dachziegel lose sind, oder ob die Begehungssysteme noch intakt sind. Bei dieser Gelegenheit kann parallel die Regenrinne überprüft und von altem Laub befreit werden, um die Fassade vor überlaufendem Wasser zu schützen.

Auch an die Bäume denken

„Am sichersten ist es jedoch, ein altes, marodes Dach zu sanieren oder zu erneuern und an die höheren Ansprüche der Sturmsicherheit anzugleichen“, legt der Architekt Hausbesitzern nahe. Auch der Baumbestand im Garten oder in der Nähe des eigenen Grundstücks sollte sturmsicher sein. Eine regelmäßige Kontrolle stellt das sicher. Umsturzgefährdete Bäume in unmittelbarer Nähe sollten schnellstmöglich Platz machen.

Kurz gesagt: Sie sind gegen Extremwetter gewappnet!

(Text: BSH)

Übrigens: Unser Fotowettbewerb läuft noch…