Baufinanzierung für späten Lebenstraum

So gelingt die Baufinanzierung für den Eigentumserwerb im Alter

Der Traum von den eigenen vier Wänden: Oft genug wird dieser erst im fortgeschrittenen Alter Wirklichkeit. Etwa dann, wenn eine Familie erst spät gegründet wurde oder beruflich bedingte Ortswechsel anstanden. Worauf haben späte Immobilienkäufer bei der Baufinanzierung zu achten?

Das erklärt Baufinanzierungsexperte Ralf Oberländer von der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Hintergrund ist, dass das Durchschnittsalter der Ersterwerber in Deutschland laut IW Köln bei 48 Jahren liegt.

Am Anfang einer jeden Baufinanzierung – egal ob für Alt oder Jung – steht jedenfalls der Kassensturz. Denn wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung finanzieren möchte, braucht eine solide Basis. Mindestens 25 Prozent der Gesamtsumme sollten angehende Immobilienbesitzer aus Eigenmitteln einbringen. Die Generation jenseits der 50 verfügt häufig über eine gute Bonität.

Damit hat sie einen klaren Finanzierungsvorteil beispielsweise gegenüber jungen Familien. „Die Einkommen sind gegen Ende des Berufslebens viel höher als zu Beginn. Zudem ist das für den Erwerb von Wohneigentum benötigte Eigenkapital meistens bereits angespart“, erläutert Oberländer.

Hohe Tilgung vereinbaren

Baufinanzierung Volksbank Lübbecker Land 2019

„Geschafft“: Eine Baufinanzierung klappt auch bei späteren Kunden. ©Leonid – stock.adobe.com

Finanzinstitute achten bei der Vergabe von Darlehen darauf, dass Kunden die Raten bis zum Ende der Baufinanzierung bedienen können. Wessen Einkommen nach Renteneintritt stark sinkt, läuft Gefahr, von der Bank als nicht kreditwürdig eingestuft zu werden. Oberländer rät: „Kreditnehmer sollten das Ziel haben, das Darlehen bis zum Renteneintritt größtenteils getilgt zu haben. Idealerweise sogar vollständig. Dies gilt für alle Kreditnehmer, speziell aber die der Generation 50 plus.“ Dafür müssen ältere Kreditnehmer höhere Tilgungsraten von vier bis fünf Prozent in Kauf nehmen. Das Gute daran: Je höher die Tilgung, desto günstiger die Baufinanzierung in Gesamtheit.

In der Baufinanzierung flexibel bleiben

Wer sein Finanzierungsziel jenseits des Renteneintritts gelegt hat, sollte die sinkenden Einkünfte bei der weiteren Planung berücksichtigen. Eine Option ist, mit dem Darlehensgeber eine Monatsratenanpassung zum Renteneintritt zu vereinbaren. Eine weitere Möglichkeit ist die Sondertilgung. „Manch ein Kreditnehmer verfügt im Rentenalter über größere Geldbeträge. Beispielsweise aus dem Erlös einer Lebensversicherung oder einer Erbschaft. Dann muss der Kunde vorab eine Sondertilgung vereinbaren. Damit kann er das Geld zur Tilgung des Darlehens verwenden“, erklärt Oberländer.

Zinsen auf lange Zeit sichern

Mit Voraussicht sollten auch die Darlehenszinsen geplant werden. Sind die Zinsen bei Abschluss niedrig, gilt auch für ältere Kreditnehmer die Grundregel: eine möglichst lange Zinsbindung wählen. So kann ein Großteil des Darlehens zu den heute günstigen Konditionen zurückbezahlt werden.

Extra-Tipp von Oberländer: „Einige Kreditnehmer haben im Laufe der Baufinanzierung noch finanziellen Spielraum. Dann können sie sich zudem für früher oder später sowieso anstehende Modernisierungen oder den Alters gerechten Umbau die niedrigen Zinsen sichern. Dafür eignet sich ein Bausparvertrag.“

(Text: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

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