2022: neue Gesetze, neue Regeln

Auch 2022 wird für Verbraucher einiges anders als bisher

Neues Jahr, neue Bestimmungen für Verbraucher und Bürger. Wir von der Volksbank Lübbecker Land geben Ihnen einen kleinen Überblick, worauf Sie sich 2022 unter anderem einstellen können. Allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Höherer Mindestlohn

Wer nach Mindestlohn bezahlt wird, kann sich ab dem 1. Januar 2022 über höhere Einnahmen freuen. Der Mindestlohn steigt dann von bisher 9,60 Euro auf 9,82 Euro pro Stunde. Am 1. Juli wird er noch einmal angehoben. Anschließend liegt der Stundensatz bei mindestens 10,45 Euro.

Höhere Kraftstoffpreise

Zum 1. Januar 2022 tritt die nächste Stufe der CO₂-Abgabe in Kraft. Pro Tonne CO₂ sind danach 30 Euro fällig. Das verteuert Treibstoff folglich enorm: Beim Benzin beträgt der Aufschlag 8,4 Cent pro Liter. Beim Diesel sind es sogar 9,5 Cent pro Liter.

EEG-Umlage wird reduziert

Zum 1. Januar 2022 sinkt die EEG-Umlage von 6,5 auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde Strom. Das entspricht in diesem Sinne einer Senkung um 43 Prozent und dem niedrigsten Wert seit zehn Jahren. Es ist davon auszugehen, dass die Senkung künftig zu niedrigeren Stromkosten führt. Diese waren zuletzt enorm angestiegen.

Aus für Plastiktüten im Supermarkt

Ab dem 1. Januar 2022 dürfen in Supermärkten, Discountern, Drogerien und auch im weiteren Handel keine Einkaufstüten aus Plastik mehr ausgegeben werden. Dies betrifft alle Tüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern. Diese Dicke entspricht den üblicherweise an Kassen ausliegenden Tüten.

Weiterhin erhältlich sind allerdings die dickeren und deutlich stabileren Mehrwegtaschen. Außerdem sind auch die sehr dünnen Plastiktüten für Obst- und Gemüse nach wie vor erlaubt.

Post hebt Portopreise an

Die Deutsche Post plant zum 1. Januar 2022 höhere Preise für verschiedene Produkte. Mit dabei ist auch das Porto für Briefe. Für den Standard-, Kompakt-, Groß- und Maxibrief wird die Post jeweils fünf Cent mehr verlangen.

  • Die Postkarte kostet dann 70 Cent statt 60 Cent.
  • Der Standardbrief kostet 85 Cent statt 80 Cent.
  • Der Kompaktbrief wird 1 Euro statt 95 Cent kosten.
  • Der Großbrief kostet 1,60 Euro statt 1,55 Euro.
  • Für den Maxibrief werden 2,75 Euro statt 2,70 fällig.

 Neue Pfandregelungen

Ab dem 1. Januar 2022 wird auch auf bislang nicht pfandpflichtige Kunststoffflaschen Pfand erhoben. Dies gilt für alle Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff mit einer Größe von bis zu drei Litern. Kunststoffflaschen mit Milchgetränken sind davon währenddessen vorerst noch ausgenommen. Getränkedosen werden hingegen ebenfalls künftig vollständig mit einem Pfand belegt.

Bis zum 1. Juli gibt es eine Übergangsfrist. Alle Getränkeverpackungen, die dann schon im Verkehr sind, können noch pfandfrei verkauft werden.

Volksbank Lübbecker Land Änderungen 2022

Kein Fahrkartenverkauf in der Bahn

Bislang war es möglich, einen Zug der Deutschen Bahn zunächst auch ohne Fahrkarte zu besteigen. Das Ticket konnte dann beim Bahnmitarbeiter oder bei der Bahnmitarbeiterin gekauft werden. Diese Möglichkeit gibt es im neuen Jahr nun nicht mehr. Die Fahrkarte muss dann am Laptop oder Smartphone selbst online gebucht werden. Hierfür haben Fahrgäste maximal zehn Minuten nach der Abfahrt Zeit.

Änderungen für Familien

Der Gesetzgeber wird Familien ab 2022 finanziell stärker entlasten. Dies soll zum Beispiel über einen höheren Grundfreibetrag und die Verschiebung der Eckwerte des Steuertarifs geschehen.

Abzug von Unterhaltsleistungen

Der Höchstbetrag für den Abzug von Unterhaltsleistungen wird ebenfalls angehoben, denn dessen Höhe orientiert sich am steuerlichen Existenzminimum. Er liegt 2022 bei 9.984 Euro.

Höherer Steuerfreibetrag

Im neuen Jahr steigt der Steuerfreibetrag erneut an. Das ist der Anteil des Jahreseinkommens, auf den Bürger keine Steuern zahlen.

Für Alleinstehende sieht die Entwicklung des Steuerfreibetrags über die Jahre so aus:

  • 2022: 9.984 Euro
  • 2021: 9.744 Euro
  • 2020: 9.408 Euro
  • 2019: 9.168 Euro
  • 2018: 9.000 Euro

Für Verheiratete gilt der jeweils doppelte Betrag. Hier liegt bzw. lag der Steuerfreibetrag somit bei diesen Werten:

  • 2022: 19.968 Euro
  • 2021: 19.488 Euro
  • 2020: 18.816 Euro
  • 2019: 18.336 Euro
  • 2018: 18.000 Euro

Führerscheinumtausch

Einige Inhaber eines Führerscheins müssen ihn 2022 umtauschen. Genauer gesagt sind es all jene Personen, die zwischen 1953 und 1958 geboren sind und noch einen grauen oder rosafarbenen Führerschein haben. Bis zum 19. Januar 2022 muss dieser gegen einen neuen Führerschein im Scheckkartenformat eingetauscht werden. Dieser ist übrigens deutlich fälschungssicherer und für 25 Euro erhältlich.

Neue Typklassen für die Kfz-Versicherung

Jedes Jahr werden die sogenannten Typklassen für die Kfz-Versicherung angepasst. Die Klassen geben an, wie teuer ein bestimmter Wagen in der Versicherung ist. Jetzt steht die nächste Anpassung der Typklassen an. Davon betroffen sind etwa neun Millionen Autofahrer: Etwa fünf Millionen müssen mit höheren Einstufungen leben, etwa vier Millionen zahlen dagegen künftig weniger.

Möglicherweise brauchen Sie noch einen Kalender für das neue Jahr…?

Hier finden Sie übrigens viele weitere Infos, was sich für Verbraucher ändern wird: