Bargeld büßt an Stellenwert ein

Laut einer EZB-Studie verliert Bargeld beim Bezahlen an Bedeutung

Bargeldlos zu bezahlen, gewinnt für Verbraucher im Euroraum nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend an Bedeutung. Zwar ist Bargeld immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel an der Ladenkasse. Doch gemessen am Wert übertrafen Kartenzahlungen erstmals Scheine und Münzen.

Dies geht aus einer am Dienstag, 20.12.2022 veröffentlichten Studie der EZB hervor. Demnach habe die Corona-Pandemie den Trend zu elektronischen Zahlungsmitteln beschleunigt. Eine Mehrheit der Verbraucher bevorzuge diese nun.

Der Studie zufolge wurden in diesem Jahr 59 Prozent der Transaktionen am Verkaufsort mit Bargeld abgewickelt. Vor drei Jahren waren es noch 72 Prozent. Scheine und Münzen sind demnach weiterhin bei kleineren Summen das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel in Geschäften. Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher (60 Prozent) hält es für wichtig, Bargeld als Zahlungsoption zu haben, um den Überblick über ihre Ausgaben zu behalten und ihre Privatsphäre zu schützen.

Größere Beträge gerne mit Karte

Volksbank Lübbecker Land 2022 Bargeld schwindet

Noch herrscht Bargeld in vielen Portemonnaies vor. Foto: Zakharov Evgeniy – Fotolia

Größere Beträge zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher im Euroraum dagegen am häufigsten mit Karte. Der Anteil der Zahlungen mit Karten an den Transaktionen stieg im Vergleich zur letzten Befragung 2019 um 9 Prozentpunkte auf 34 Prozent, wobei Verbraucher vor allem auf kontaktlose Zahlungen setzen. Karten gelten als schneller und einfacher in der Handhabung.

Am größten ist die Beliebtheit von Bargeld in Malta. Gemessen an der Zahl der Transaktionen und dem Wert der Zahlungen dominieren dort immer noch Scheine und Münzen. In Deutschland hingegen hat die Liebe der Menschen zum Bargeld als Zahlungsmittel nachgelassen, wie auch eine jüngst veröffentlichte Studie der Deutschen Bundesbank ergab.

Die Mehrheit der Bezahlvorgänge für Wareneinkäufe und Dienstleistungen wird hierzulande mit Scheinen und Münzen beglichen. Doch gemessen am Umsatz liegt die Karte inzwischen vorn.

Immer mehr Online-Käufe

Mobiles Bezahlen zum Beispiel mit dem Smartphone gewinnt bei den Menschen im Euroraum der EZB zufolge zwar an Bedeutung. Der Anteil liegt aber bislang nur bei drei Prozent der Transaktionen und bei vier Prozent des Wertes. Der Anteil der Online-Käufe an allen täglichen Transaktionen im Euroraum stieg auf 17 Prozent gegenüber sechs Prozent im Jahr 2019.

„Die EZB setzt sich dafür ein, dass die Verbraucher sowohl jetzt als auch in Zukunft frei wählen können, wie sie bezahlen wollen“, versicherte Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. „Mit unserem Bekenntnis zum Bargeld und unserer laufenden Arbeit an einem digitalen Euro wollen wir sicherstellen, dass das Bezahlen mit öffentlichem Geld immer eine Option ist.“
(Quelle: nw.de)

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