Börsenboom lässt viele Deutsche kalt

Trotz des Börsenbooms der vergangenen Monate zogen sich 2014 eine halbe Million Deutsche vom Aktienmarkt zurück

Der Börsenboom ist unbestritten: Aktuell kratzt der DAX an der 11.000er-Marke, schon im vergangenen Jahr startete er zu Höhenflug auf Höhenflug. Trotzdem trennten sich 2014 eine halbe Million deutsche Anleger von ihren Aktien oder Anteilen an Aktienfonds.

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) hat diesen Wert ermittelt und bekanntgegeben. Nach Angaben des Instituts liegt das Interesse der Deutschen an Wertpapieren in etwa wieder auf dem niedrigen Niveau, auf dem es während der Finanzkrise war.

8,4 Millionen Bundesbürger waren 2014 – einem Jahr des Börsenbooms ­ – in Aktien oder Aktienfonds engagiert. Dies entspricht etwa 13 Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: Im Jahr 2001 – auch damals hatten die Märkte gerade einen spektakulären Börsenboom erlebt – war die Zahl der deutschen Aktienbesitzer auf dem Höchststand. Unter (Klein-)Anlegern galt es als schick, Aktien zu haben, 12,8 Millionen Deutsche waren Aktionär. Was sind die Gründe für den Rückgang? Das Deutsche Aktieninstitut vermutet,

  • dass Anleger den zurückliegenden Kursanstieg genutzt haben, um Altbestände mit Gewinn zu verkaufen,
  • dass Anleger in Zeiten niedriger Zinsen und „billigen“ Geldes das Kapital für eine Immobilie nutzen,
  • dass Anleger sich durch Kursschwankungen an den Börsen haben verunsichern lassen.

Amerikaner halten Börsenboom wie Börsencrash aus

Andere Länder, andere Sitten. Beziehungsweise andere Mentalitäten. Während in der Bundesrepublik nur 13 Prozent der Bürger von Aktien und Aktienfonds überzeugt sind, sind es in den USA 34 Prozent. Die dortigen Anleger halten bei einem Börsenboom wie einem Börsencrash an den Papieren fest, weil sie einen Gutteil ihrer Altersvorsorge über Aktien finanzieren.

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Trotz des Börsenbooms stapeln deutsche Anleger ihr Kapital eher konservativ. © Andrey Popov – Fotolia.com

Wahr ist aber wohl auch: Der typische deutsche Anleger ist eher konservativ, der typische amerikanische Anleger eher flexibel. Dafür spricht, dass die Deutschen im Schnitt 39 Prozent ihrer Ersparnisse in Spareinlagen auf Girokonten, Tagesgeldkonten und anderen Einlageformen stecken. Auf den Punkt gebracht heißt das: Die Deutschen sind Sparweltmeister. Aber sie verteilen ihr Vermögen unvorteilhaft. Denn:

Aufgrund der Niedrigzinsphase werfen Bargeld, Einlagen und Festverzinsliches kaum noch etwas ab, die Zinserträge liegen weit unterhalb der Inflationsrate. Das bedeutet: Vermögen wird reduziert, eine sehr konservative Anlagestrategie kostet Verbraucher bares Geld. Hinzu kommt: Durch die geringen Aktienquoten in den Depots deutscher Anleger können Realverluste bei Renten nicht durch Gewinne bei Aktien ausgeglichen werden.

Das „Handelsblatt“ meint dazu: „Aktien gehört die Stunde“. Es macht dies keinesfalls nur am aktuellen Börsenboom fest. Sondern es stellt fest: „Die Dominanz von Anleihen geht in den nächsten Jahren zu Ende (…) Es bleibt Anlegern gar nichts anderes mehr übrig, als zu Aktien zu wechseln. Das gilt auch für die Deutschen, die als extrem konservative Anleger mit einer ausgeprägten Liebe für Bonds, insbesondere Staatsanleihen, bekannt sind.“

Halten wir fest: Ein „weiter so“ kann es nicht geben.

Bringen Sie Struktur in Ihr Vermögen, stellen Sie es auf mehrere Säulen. Lassen Sie sich dazu von der Volksbank Lübbecker Land beraten.

So unterschiedlich ticken deutsche und amerikanische Anleger:

Welche Ansätze wir für Sie in Zeiten niedriger Zinsen haben: