Passwörter ändern: Das ist wirklich wichtig!

Passwörter: Abwechslung bringt Sicherheit

Jeder vierte Deutsche hat große Angst vor Datenmissbrauch im Internet. Das zeigt eine repräsentative Langzeitstudie der R+V. Trotzdem nutzen viele Surfer nur einfache Passwörter, um ihre Daten zu schützen – oder setzen eins für alles ein. Damit handeln sie jedoch mehr als fahrlässig, warnt das R+V-Infocenter.

Ob nur der eigene Vorname, „123456“ oder einfach „Passwort“: Viele Menschen entscheiden sich nach wie vor für Passwörter, die sie sich leicht merken können. Und deshalb ändern sie diese nie. Doch auf diese Weise gefährden sie ihre Daten. „Jedes Wort, das in einem Wörterbuch steht, können Kriminelle innerhalb kurzer Zeit knacken. Zudem testen sie auch rückwärts geschriebene Wörter und häufige Verbindungen. Etwa aufeinander folgende Zahlen oder Buchstaben“, sagt Mirko Saam, Informationssicherheitsbeauftragter der R+V Versicherung.

Einfache Passwörter sind vor allem ein Sicherheitsrisiko für Internetnutzer, die immer dieselbe Kombination verwenden. Denn so bekommen Betrüger mit einem Schlag Zugriff auf viele Seiten und Daten. „Am besten geschützt ist, wer für jede wichtige Anwendung wie E-Mail-Konto oder OnlineBanking ein anderes Passwort verwendet, das möglichst kompliziert ist. Sinnlos erscheinende Zeichenkombinationen sind deutlich schwerer zu knacken. Je schlechter also ein Passwort zu merken ist, desto mehr Probleme haben auch Betrüger“, sagt R+V-Experte Saam.

Möglichst lang und kompliziert

Volksbank Lübbecker Land 2022 Passwörter

Foto: R+V / iStock Images

Sichere Passwörter sollten aus mindestens acht Zeichen bestehen. Ein Passwort sollte außerdem Klein- und Großbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen enthalten und für Außenstehende keinen Sinn ergeben. „Internetnutzer können sich aber beispielsweise Zeichenfolgen ausdenken, die nur sie verstehen“, rät Mirko Saam.

Eine Möglichkeit ist, die Anfangsbuchstaben eines Satzes mit Zahlen und Satzzeichen zu nehmen. Aus „Mittwochs spiele ich Mensch-ärgere-dich-nicht mit 3 Freunden“ wird dann „MsiM-ä-d-nm3F!“. Für unterschiedliche Seiten können dann leicht veränderte Variationen dieses Passworts zum Einsatz kommen.

Wichtig ist zudem, die Passwörter zu ändern, wenn die Nutzer sich über ein unsicheres Netzwerk eingewählt haben oder es einen konkreten Verdacht gibt. „Sicherer ist jedoch, die Passwörter regelmäßig zu ändern. Das gilt vor allem für Seiten, deren Daten gut geschützt sein müssen“, so der Tipp des Experten.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:

  • Keine Namen und Daten aus dem direkten Umfeld für ein Passwort verwenden. Das können Betrüger durch kurze Recherche herausfinden.
  • Alte Passwörter nicht erneut nutzen, falls sie schon einmal geklaut wurden.
  • Auf kritische Daten nicht an öffentlichen Rechnern, etwa im Internetcafé und in ungesicherten oder öffentlichen WLANs zugreifen. Hier können Passwörter leicht abgefangen werden.
  • Banken fragen niemals ein Passwort per E-Mail ab. Wer eine solche Aufforderung bekommt, sollte sie sofort löschen – es handelt sich in der Regel um einen Betrugsversuch.
  • Passwörter nicht unter der Tastatur oder an anderen unsicheren Orten notieren, die für Außenstehende leicht zu finden sind.
  • Wer viele Passwörter braucht und sie sich schlecht merken kann, kann auf spezielle Programme zur Abspeicherung ausweichen. Der Fachhandel oder das Internet bieten Informationen über die verschiedenen Systeme. Nutzer sollten dabei unbedingt auf eine vertrauenswürdige Bezugsquelle achten.

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