Hitzeschutz: Damit Ihr Haus nicht ins Schwitzen gerät

Maßnahmen, die Sie daheim zum Hitzeschutz treffen können

Die Sommer werden immer heißer. Insbesondere im Süden und im Osten Deutschlands nehmen die „heißen Tage“ mit Temperaturen über 30 Grad Celsius zu. Stark erhitzte Innenräume sind vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder gefährlich. Hausbesitzer können mit baulichen Maßnahmen die Temperatur in den Griff bekommen. Architekt Sven Haustein von der Bausparkasse Schwäbisch Hall erläutert guten Hitzeschutz.

1. Faktor Grundstück zum Hitzeschutz

Volksbank Lübbecker Land 2018 Hitzeschutz

Grundstücke bieten viele Optionen für einen guten Hitzeschutz. Foto: Schwäbisch Hall – Jürgen Weller

Bäume als Schattenspender sind ein wirksamer Hitzeschutz. Aber Achtung: Im Winter gehen hohe und ausladende Gewächse zulasten der Energiebilanz und der Helligkeit. Laubbäume lassen ausreichend Licht durch. Damit sie bei Sturm kein Risiko für das Haus darstellen, sollte regelmäßig geprüft werden, ob sie gesund und widerstandsfähig sind. Abkühlung auf dem Grundstück verschaffen auch offene Wasserflächen wie ein Teich oder Brunnen. Kahle Böden und versiegelte Flächen auf hitzegefährdeten Grundstücken sind dagegen eine schlechte Wahl. Sie trocknen schnell aus und können dann kein Wasser mehr aufnehmen. Daher sind hitze- und trockenbeständige Pflanzen häufig eine bessere Wahl als Bodenplatten und Pflastersteine. „Das Grünflächenamt oder ein Gärtner helfen bei der Wahl klima-resistenter Bäume, Obst- und Gemüsesorten sowie Zierpflanzen“, weiß Architekt Haustein.

2. Faktor Fassade zum Hitzeschutz

Schon mit der Auswahl des Baumaterials haben Häuslebauer einen Hitzeschutz für das Eigenheim. Monolithische Bauten mit einem Mauerwerk aus Beton, Kalksandstein oder gebrannten Tonsteinen sind energieeffizient. Alternativ sollte das Haus gut isoliert werden. Idealerweise greifen Bauherren auf einen Dämmstoff zurück, der eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine hohe Wärmespeicherkapazität aufweist. So bleibt das Eigenheim im Sommer kühl und im Winter warm. Stahl- und Glaselemente an der Fassade erhitzen sich stark, während alle massiven Bauteile wie Beton, Mauerwerk oder Holz als Wärmepuffer wirken.

Auch die Farbe spielt eine Rolle: Helle Außenwände halten das Hausinnere kühl. Eine Fassadenbegrünung trägt ebenfalls zu angenehmeren Temperaturen bei. „Setzt man auf rankende Pflanzen und nicht auf Selbstklimmer wie Efeu, dann bleibt auch die Fassade intakt“, erklärt Schwäbisch Hall-Experte Haustein. „Angriffspunkte wie Dachrinnen und Dachziegel sollten aber regelmäßig geprüft und freigeschnitten werden.“

3. Faktor Dach zum Hitzeschutz

Wenn die Sonne aufs Dach brennt, kann sich die Deckung auf über 80 Grad Celsius erhitzen. Eine gute Schutzschicht ist also unverzichtbar. „Hellere Ziegel reflektieren mehr Wärmeeinstrahlung und verbessern so den Hitzeschutz“, weiß Haustein. „Allerdings sind sie nach dem Bebauungsplan häufig nicht zulässig.“ Dachbegrünungen und Solaranlagen sind ebenfalls ein zuverlässiger Hitzeschutz.

4. Faktor Fenster zum Hitzeschutz

Großflächige Dachfenster lassen Sonnenstrahlen und damit Wärme ins Haus. Abhilfe schaffen getönte Fensterscheiben oder Sonnenschutzfolien. Ihr Nachteil: In der dunklen Jahreszeit fällt weniger Licht ins Innere. „Es gibt ein breites Sortiment an Verschattungselementen wie Rollläden und Markisen, die effektiven Hitzeschutz bieten“, erklärt Haustein. „Außen angebrachte Verschattungsvorrichtungen halten weit mehr Wärme ab als innen angebrachte Elemente.“ Bauherren können schon bei der Planung einiges für den Hitzeschutz tun: Es hilft, Fensterflächen zu begrenzen oder auf große Fronten zu verzichten. Lüftungsanlagen können auch ohne Klimatisierung durch erhöhte Nachtlüftung zur Kühlung beitragen.

Sie sehen: ein guter Hitzeschutz für die eigenen vier Wände ist absolut planbar.

(Text: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Die Internetseite der Bausparkasse Schwäbisch Hall: