Bienen ein Zuhause geben

Hausbesitzer können für Bienen eine ganze Menge tun

Das Bienensterben beherrscht die Schlagzeilen. Naturschützer schlagen Alarm, Bürgerinitiativen fordern „Rettet die Bienen!“, Politiker versprechen zu handeln. Forderungen werden vor allem in Richtung Landwirtschaft laut. Dabei kann jeder Haus- und Gartenbesitzer etwas für die Insekten tun. 

Schwäbisch Hall-Expertin Kathrin Milich zeigt, wie der Garten vor der eigenen Haustür mit einfachen Mitteln zum Lebensraum für Bienen wird.

Westliche Honigbiene: So heißt die einzige in Mitteleuropa heimische Art ganz offiziell. Ihr Bestand ist nicht ernsthaft gefährdet. Dagegen sind manche Wildbienenarten akut vom Aussterben bedroht. Wer die Bienen in seinen Garten locken will, sollte ihn naturnah gestalten: Je abwechslungsreicher, desto besser. Bienen lieben eine vielfältige Bepflanzung aus Blumen, Hecken, Stauden und Gehölzen.

„Eine große Blütenvielfalt ist wichtig, da Wildbienen oft Spezialisten sind, die an bestimmte Pflanzen gebunden sind.“ Das sagt Silvia Teich vom NABU Naturschutzbund Deutschland. „Verblühte Stauden sollte man zudem nie im Herbst, sondern erst im Frühling zurückschneiden, weil in den Stängeln oft Insekten überwintern.“

Wasser wichtig für Bienen

Besonders insektenfreundlich, weil nektar- und pollenreich, sind etwa Sonnenhut, Bergastern und Wiesenmargeriten. „Bei Wildbienen beliebt sind zudem Kornelkirsche, Alpenjohannisbeere, Felsenbirne, Feldahorn, Schneebeere und Spitzblättrige Mispel“, erklärt Schwäbisch Hall-Expertin Kathrin Milich. Bienen brauchen außerdem Wasser. Gibt es im Garten keinen Teich, sollten Hausbesitzer eine Bienentränke einrichten.

Imkern: Sinnvolles Hobby mit süßem Ertrag

Volksbank Lübbecker Land 2020 Bienen

Mit Bienenständen bieten Imker Bienen ein perfektes Umfeld. Foto: Deutscher Imkerbund

Wer Bienen helfen und zugleich Honig selbst produzieren möchte, findet im eigenen Garten die besten Voraussetzungen zum Imkern. Um dort einen Bienenstock aufzustellen, braucht man weder eine behördliche Genehmigung, noch muss man eine besondere Qualifikation nachweisen. Die einzige Pflicht besteht darin, ein Bienenvolk beim Veterinäramt anzumelden.

Wer sich für das Hobby interessiert, benötigt zum Start eine fachmännisch konstruierte Beute, so der Fachbegriff für die Behausung des Bienenvolks. Die traditionellen geflochtenen Weidenkörbe sind inzwischen weitgehend von sogenannten Magazinbeuten abgelöst worden, die fertig erhältlich sind. Obwohl Bienen grundsätzlich keine aggressiven Tiere sind, braucht man als Hobby-Imker dieselbe Schutzkleidung wie die Profis. Als Startkapital sollten angehende Imker rund 1.500 Euro einplanen.

„Pro Bienenvolk und Jahr können sie dann mit einer Ernte von rund 15 Kilo Honig rechnen“, weiß die Expertin von Schwäbisch Hall. In Anfänger-Lehrgängen, wie sie etwa Imkervereine anbieten, lernen Neulinge Theorie und Praxis kennen. Anschließend starten Anfänger idealerweise mit zwei bis drei Völkern.

Rat von erfahrenem Imker einholen

Wer sein erstes Bienenvolk erwerben möchte, wendet sich am besten an einen erfahrenen Imker. In der Regel werden Bienenvölker während der Schwarmzeit im Mai und Juni angeboten. Wichtig außerdem: Um Auseinandersetzungen mit den Nachbarn vorzubeugen, empfehlen Experten einen Abstand von fünf Metern zwischen Bienenstock und Nachbargrundstück.

(Text: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Die Webseite des Deutschen Imkerbundes:

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