Falschgeld: Erneut weniger „Blüten“ entdeckt

In Deutschland hat sich der rückläufige Trend in Sachen Falschgeld in 2017 fortgesetzt

Die Bundesbank hat im Jahr 2017 Falschgeld im Nennwert von 4,1 Millionen Euro registriert. Rund 73.000 falsche Euro-Banknoten wurden aus dem Verkehr gezogen. Die Zahl der Fälschungen sank somit gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent.

50-Euro-Schein Volksbank Lübbecker Land Falschgeld

Bei Fälschern besonders beliebt: der 50er. Foto: Deutsche Bundesbank

Rein rechnerisch entfielen damit neun falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. „Seit der Einführung der Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz ist ein Rückgang der Zahlen an Falschgeld festzustellen. Insbesondere die Zahl der 20-Euro-Fälschungen ist deutlich gesunken“, sagte Carl-Ludwig Thiele. Er ist im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig. „Auch die 50-Euro-Fälschungen sind bereits leicht zurückgegangen.“

Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen für 2017 im Überblick:

  • Noten
  • 5 €
  • 10 €
  • 20 €
  • 50 €
  • 100 €
  • 200 €
  • 500 €
  • Gesamt
  • Anzahl
  • 545
  • 1.307
  • 15.566
  • 47.750
  • 5.647
  • 634
  • 1.432
  • 72.881
  • Anteil (gerundet)
  • 1 %
  • 2 %
  • 21 %
  • 65 %
  • 8 %
  • 1 %
  • 2 %
  • Gesamt

Mit rund 33.200 Stück lag die Zahl der Fälschungen im zweiten Halbjahr 2017 unter dem Aufkommen an Falschgeld im ersten Halbjahr (39.700 Stück).

Falschgeld erkennen

Banknoten sollten nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ stets aufmerksam geprüft werden. Denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz. In die Prüfung sind mehrere Sicherheitsmerkmale einzubeziehen. Schließlich liegt die Sicherheit der Euro-Banknoten im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale.

  • Auf der Vorderseite der Banknoten sind die erhabenen Teile des Druckbildes zu fühlen.
    • Erste Euro-Banknotenserie: Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand
    • Europa-Serie: Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Note) und zusätzlich Striche am rechten und linken Rand
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht als Schattenbild sehen. Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ein transparentes Fenster (Stückelungen ab 20 Euro), durch welches sich das Porträt der Europa erkennen lässt.
  • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite der ersten Serie kann der Farbwechsel der rechten Wertzahl von rot nach grün (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
  • Die Banknoten der Europaserie weisen auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.

Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen. Etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde.

Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.

Falschgeld: Anzahl falscher Münzen leicht gesunken

Im Jahr 2017 wurden rund 32.500 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im Vorjahr lag das Aufkommen bei rund 33.000 falschen Münzen. Damit entfielen in Deutschland rechnerisch vier falsche Münzen auf 10.000 Einwohner.

Falschgeld: Prävention wichtig

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen finden Sie auf der Website der Bundesbank.

Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm „Falschgeld erkennen“ aufgerufen werden. Die Bundesbank rät dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben. So gehen wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren.

(Text: Deutsche Bundesbank)

Die Internetseite der Bundesbank: