Falschgeld: 46.500 Blüten im ersten Halbjahr entdeckt

In Deutschland wurde weniger Falschgeld aus dem Verkehr gezogen als im Vorjahreszeitraum

Die Bundesbank weiß es ganz genau: 45.625 falsche Geldscheine entsprechen einem Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2015. Sie sind aber deutlich weniger als der Vorjahreszeitraum mit dem Rekordwert von rund 50.500 Banknoten an Falschgeld.

In ihrer aktuellen Bilanz blickte die Bundesbank auch über den Tellerrand hinaus: Weltweit wurden laut Europäischer Zentralbank (EZB) in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 331.000 gefälschte Euro-Banknoten gefunden – ein Minus von einem Viertel im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2015. Auf der anderen Seite waren mehr als 18,5 Milliarden echte Euro-Scheine im Umlauf.

Offenbar tragen die Bemühungen der Institute im Kampf gegen Falschgeld Früchte: Die zweite Euro-Generation, die sogenannte Europa-Serie, macht Geldfälschern das Leben deutlich schwerer als die „alten“ Scheine. Zur Europa-Serie gehören der runderneuerte Fünfer (in Umlauf gebracht am 2. Mai 2013), der Zehner (23. September 2014) und der Zwanziger (25. November 2015). Ihnen gemeinsam ist zum Beispiel das durchsichtige Porträtfenster, das erstmals in den neuen 20-Euro-Schein eingebaut wurde. Ein weiteres neues Sicherheitsmerkmal ist: Der Wert der neuen Scheine als glänzende Smaragdzahl ist aufgedruckt. Sie wechselt beim Kippen die Farbe. Diese Features lassen sich nur schwer kopieren – Falschgeld herzustellen ist schwieriger geworden als früher.

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Achten Sie auf Falschgeld und beachten Sie bei Geldscheine die diversen Sicherheitsmerkmale. Foto: Oliver Boehmer – bluedesign® / fotolia

„Das durchsichtige Porträtfenster und die Smaragdzahl sind schwer nachzumachen. Bislang ist uns keine Fälschung bekannt, die dieses durchsichtige Fenster erfolgreich nachahmt“, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele zum aktuellen Aufhänger in Sachen Falschgeld. Auch der neue Fünfziger wird ein solches Porträtfenster haben. Er wird als nächste Banknote überarbeitet und die Europa-Serie abrunden. Der Fünfziger wird am 4. April 2017 eingeführt.

Wir werden Ihnen den Geldschein an dieser Stelle rechtzeitig vorstellen und auf seine Sicherheitsmerkmale eingehen. Bundesbankdirektor Matthias Callen gibt sich optimistisch: „Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mit den Sicherheitsmerkmalen, die bei der Europa-Serie eingeführt wurden, Banknoten herstellen, die ein hohes Sicherheitsniveau gewährleisten.“

Hier noch ein paar Tipps, wie Sie Falschgeld erkennen können:

  • Achten Sie auf das Druckbild. Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel erhabene Teile des Druckbildes zu fühlen:
    • Erste Euro-Banknotenserie: Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand
    • Neue Europa-Serie: Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ und zusätzlich Striche am rechten und linken Rand
      (Quelle: Bundesbank Juli 2016)
  • Achten Sie auf das Wasserzeichen. Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht sehen. Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Achten Sie auf den Perlglanzstreifen. Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
  • Achten Sie auf die Smaragdzahl. Zusätzlich weisen die neuen Euro-Banknoten der Europa-Serie auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
  • Vergleichen Sie. Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen. Etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde.

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Besuchen Sie die Internetseiten der Deutschen Bundesbank.